Diese Silberbrosche stammt aus Italien um 1870. Sie besitzt ein florales Design mit einer Blüte in der Mitte, um die sich nach außen hin Blumenranken anschließen. Auch als Zepter ließe sich, so verziert, die Nadel deuten.
Eine Brosche, frz. „broche“ – Vorstecknadel oder gallo-römisch „brocca“ – Spitze, ist eine Brustschmuck, der sich in ähnlich bereits im 15. oder 16. Jahrhundert in Deutschland als Fürspann und der Antike als Fibula findet: eine Anstecknadel, deren Verschluss meist wie bei einer Sicherheitsnadel funktioniert. Die Geschichte der Brosche reicht bis in die Bronzezeit zurück. Im alten Griechenland, bei den Römern und im Byzanz kam ihr eine doppelte Rolle als Gewandschließe wie auch als Schmuckstück zu. Später, seit der Erfindung von Knöpfen, wandelte sich die Brosche zu einem reinen Zierobjekt. Die vorliegende Brosche verzichtet auf Zierperlen und ist ausschließlich aus Silber gefertigt.
Die Ornamentik erinnert an im Mittelmeerraum vorkommende Akanthusblätter, eine Distelart, stilisiert ein klassisches Ornament: hier kreisförmig angeordnet zu einer Rosette. Früheste Zeugnisse als Schmuckwerk stammen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Das Akanthusblatt ist ein typisches Element der korinthischen Kapitelle. Da das Blatt auch häufig bei Grabmalarchitektur vorzufinden ist, wurzelt hier der Symbolismus, der den Akanthus mit der Unsterblichkeit verbindet.
